Wir haben für euch ein Interessantes Interview mit Klara von Klara Ventz Fotografie geführt und freuen uns, dieses heute auf unserem Blog veröffentlichen zu dürfen. 2010 hat Klara in Indien mit Reisefotografie begonnen und ist jetzt ist eine gefragte Hochzeits-, Portrait- und Paarfotografin. Doch auch ihre große Leidenschaft kommt nicht zu kurz. Welche das ist? Das erfahrt ihr im Interview.
Wie lange bist du schon Fotografin und wie bist du darauf gekommen das beruflich zu machen?
Ich fotografiere schon seit über 10 Jahren, vor ein paar Jahren habe ich analoge Kameras von meinem Vater bekommen und habe da meine Leidenschaft so richtig entdeckt. Mein Gewerbe als Hochzeitsfotografin habe ich seit etwas weniger als einem Jahr, bald steht also ein Jubiläum an!
Wie waren deine Anfänge?
Spannende Frage! Mein Ratschlag für alle, die sich selbstständig machen: baut euch ein gutes Netzwerk auf! Ich hatte so viele hilfsbereite und liebe Menschen in meinem Umfeld, die mich auf Hochzeiten mitnahmen, mir zeigten wie man eine Rechnung richtig stellt und vieles mehr. Ich hätte noch vor drei Jahren niemals gedacht, dass ich mich mal selbstständig machen werde – das richtige Umfeld ist also super wichtig! Ich habe z.B. auch Unterstützungsangebote von meiner Uni wahrgenommen, bei uns gibt es ein Gründungsbüro, was Studis auf dem Weg in die Selbstständigkeit unterstützt.
Mit welcher Art von Fotografie bist du gestartet und was machst du jetzt hauptsächlich?
Angefangen hat bei mir alles mit der Reisefotografie, so richtig vermutlich 2010 in Indien. Ich habe damals meine Schwester in Indien alleine besucht, die dort ein Jahr zur Schule ging. Da hab ich die Kamera kaum von meinem Auge genommen, so viel habe ich dort fotografiert. Ein großer Wendepunkt war dann meine Reise in den Iran 2018, in der ich hauptsächlich Menschen fotografiert habe. Dieser Bereich bleibt auch neben der Fotografie weiter ein großer Teil meiner Leidenschaft, denn meine erste Ausstellung >mon desert< (ab November in Landau J) dreht sich ebenfalls um die Menschen und die Landschaft in der Mongolei.
Wie lange hast du gebraucht deinen Stil zu finden und wie würdest du diesen beschreiben?
Authentisch und gefühlvoll! Das sind die beiden Wörter, mit denen ich meine Bilder beschreibe. Und ich hoffe mal, dass sich der genaue Stil mit Farben, Licht und Kontrast immer weiter entwickeln wird. Ich selbst entwickle mich schließlich auch immer weiter und da wäre es doch verrückt, wenn meine Bilder so aussehen würden, wie vor 10 Jahren.
Was fasziniert dich so an der Fotografie?
Das ein Foto genau das zeigen kann, was ein Mensch an sich selbst nicht sehen kann. All die Selbstkritik und Unsicherheit möchte ich mit meinen Bildern aus dem Weg räumen. Ich möchte, dass du ein Bild von dir siehst und denkst: „Wahnsinn, was für ein wundervoller Mensch!“ – und wir selbst können das bei uns häufig nicht. Für mich ist und bleibt die Hauptsache, dass sich die Menschen bei mir wohlfühlen und sie selbst sein können – unabhängig von Schönheitsidealen und Gesellschaftsdruck. Unabhängig von Sexualität, Herkunft, Religion, Sprache oder Aussehen.
Was fasziniert dich an Hochzeiten?
Diese „Bubble“ – ich sehe an Hochzeiten Menschen, die sich für einen gemeinsamen Lebensweg entscheiden, die unabhängig von dem, was sonst gerade in der Welt alles so passiert, eine Zukunft nur für sich sehen und diese mit all ihren Lieben feiern. Das hat etwas ganz Magisches für mich und ich bin so dankbar, wenn mir Paare das Vertrauen schenken, diesen besonderen Tag von mir begleiten zu lassen.
Wie viele Hochzeiten fotografierst du ca. im Jahr?
Da ich in diesem Jahr in der Hauptsaison in der Mongolei war, habe ich im August und September fast jedes Wochenende eine Hochzeit fotografiert. 2020 werde ich maximal jedes zweite Wochenende von Mai – September Anfragen annehmen. Die Hochzeitsfotografie ist mein Zweitjob und damit ich auf jeder Hochzeit voller Vorfreude und Energie fotografieren kann, habe ich mir selbst diese Grenze gesetzt.
Wann ist es für dich „Das perfekte Bild“?
Wenn sich das Paar wohl fühlt und mich vergessen kann! Es ist also total vom Paar abhängig, wenn die beiden Menschen nicht zufrieden sind, bin ich es auch nicht. Deswegen lege ich so viel Wert darauf, dass ich meine Paare vorher bei einem persönlichen Treffen kennenlerne und sie schon vor der Hochzeit einmal vor meiner Kamera stehen.
Hast du ein Lieblingsbild?
Puh, das ist ganz schwer! Ich habe von jeder Hochzeit meistens ein Lieblingsbild, welches für mich die Stimmung perfekt zeigt. Von meinen Reisen ist mein Lieblingsbild wohl das von drei alten Männern, die Tee trinkend vor einer Synagoge im Iran quatschen.
Wo auf der Welt wurdest du schon gebucht?
Aufregende Shootings hatte ich bereits in Budapest und bei zwei Hochzeitsshootings in der Mongolei! Das war wohl das Verrückteste bisher, denn das Paar und ich sind im Hochzeitskleid und mit Kameraausrüstung auf Felsen geklettert und haben zwischen freilaufenden Pferden im Nationalpark an der Grenze zu Russland geshootet. Die Mehrheit meiner Paare heiratet allerdings hier in der Pfalz, einige Anfragen kommen mittlerweile auch aus meiner Heimatregion vom Niederrhein.
Was war die verrückteste Hochzeit/das verrückteste Paar, das du fotografiert hast?
Also das verrückteste Shooting war wohl das in der Mongolei! Bei meinen Paaren hatte bisher jedes eine ganz eigene Art. Auf jeder Hochzeit wurden bisher ganz eigene Ideen eingebracht, das finde ich so spannend! Nächstes Jahr fotografiere ich eine Hochzeit komplett ohne Schnittblumen, es wird nur Blumen in Töpfen geben, damit sie danach noch nachhaltig weiterleben können.
Hast du Tipps an Brautpaare, worauf sie bei der Suche nach dem perfekten Fotografen achten sollten?
Meiner Meinung nach steht und fällt alles mit der Beziehung zwischen dem Paar und der Fotografin. Ihr als Paar müsst euch gut aufgehoben fühlen. Auf eure Wünsche sollte eingegangen werden! Wenn ihr beim ersten Treffen merkt, dass die Vorstellungen oder der Bildstil nicht zueinander passt, dann sagt das ruhig direkt. Ihr vertraut euren Start in eine gemeinsame Zukunft einer anderen Person an, da musst die Chemie absolut stimmen!
Autorin: Maike Baumgärtner